In einem ausführlichen und erfreulich sachlich formulierten Artikel beklagt der engagierte Blogger und Biologe Cornelius Courts die in der Silvesternacht 2015/2016 in Köln stattgefundenen Übergriffe auf Frauen und fordert als Konsequenz eine vermehrte seriöse Islamkritik.

So weit so gut.

Richtig brisant wurde der Diskurs aber erst nach etwa 30 Leserkommentaren.

Einer der Diskussionsteilnehmer wies auf einen weiteren Aspekt hin:

Ist der Einsatz westlicher moderner Medizintechnik in islamisch, pardon,  patriarchalisch geprägten Gesellschaften automatisch immer hilfreich?

Der kritische Einwand lautete:

In Ägypten ist nach der “Arabellion” die FGM-Praxis nicht weniger, sondern mehr geworden. Der Grund sei, dass nun Ärzteteam aufs Land fahren und mit Hilfe der Möglichkeiten der modernen Medizin (Anästhesie, Asepsis) die Gewissen mancher zweifelnder Eltern beruhigen.

Ich finde, das wäre doch mal ein gutes Thema für die Sendung „Hart aber fair mit Betäubung“.

Zum einem ähnlichen Phänomen („medi-zynische Praktiken im Kontext religiös konstituierter Erlebnisräume“ © Anm.1) gab es vor nicht allzu langer Zeit einen interessanten Artikel im SPON. Ein deutscher Rettungssanitäter schildert seine bizarren Erlebnisse während eines beruflichen Auslandseinsatzes in Riad.

Weibliche PatientInnen sind in einem „südländisch“ geprägtem Umfeld (ich verwende bewusst die medientechnisch akzeptierte Formulierung) demnach überproportional mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

Meistens dann, wenn in lebenskritischen Notfallsituationen kostbare Zeit durch das erzwungene Einhalten absurder religiöser Vorschriften vergeudet wird.

Im gewissen Sinne könnte man das, was dieser Rettungssanitäter berichtet, als eine Art passive Gewalt gegenüber Frauen bezeichnen.

Aber dürfen wird das?

Um diese Frage zu beantworten, sollte folgendes Phänomen erwähnt werden:

Der Großteil der bundesdeutschen Medienlandschaft und alle öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten leisten hervorragende Arbeit, um die Bevölkerung auch weiterhin in einem Dämmerzustand kollektiver kognitiver Dissonanz zu halten.

Diese kognitive Dissonanz besteht aktuell darin, dass wir die mengenmäßig unbegrenzte Zuwanderung von Menschen aus anderen – selbstverständlich und ausdrücklich auch aus islamischen – Kulturräumen als etwas Positives zu bewerten haben…

… aber bei der Benutzung digitaler Medien irgendwann auch auf irritierende Begleitaspekte stoßen.

Aber warten wir doch einfach mal ab, bis in einigen Monaten die Freibad-Saison eröffnet wird.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere einheimischen jungen Damen bis dahin ihre persönlichen Defizite erkannt und freiwillig einen von der DITIB zertifizierten Integrations- und Sprachkurs absolviert haben.

Wir schaffen das!


Anm.1:

Den Slogan „medi-zynische Praktiken im Kontext religiös konstituierter Erlebnisräume“ werde ich mir patentieren lassen. Verfolgt man die täglichen Presse- und Polizeiberichte, dann kann ich mich entspannt zurücklehnen und mir in aller Ruhe überlegen, ob ich meinen neuen Porsche 918  in den ökologisch korrekten Trendfarben Juchtenkäfer-Oliv oder besser doch gleich in Birkenstock-Braun ordern soll.

Auf seinem Blog „Wissenschaftsfeuilleton“ beklagt sich der bekannte Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftspublizist Ernst Peter Fischer über die zunehmenden Erosionserscheinungen im Bereich der zeitgemäßen Didaktik.

Seine Feststellung

Heute wird nicht mehr gepaukt, heute werden kommunikationsorientiert Vorbereitungen getroffen.

– trifft meiner Meinung nach den Kern der Sache recht gut und ich kann mich dieser Formulierung  guten Gewissens anschließen. –

Allerdings gibt es heute viele Dinge, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab:

YOUTUBE zum Beispiel.

Dort findet der moderne Didaktiker eine Vielfalt moderner Kommunikationsvorbereitungsinstrumente, die ihn bei der Informationsaufbereitung seines Fachgebietes effizient unterstützen.

Und deshalb wird der Unterricht der Zukunft nicht mehr nur in Kindergärten, Schulen, Universitäten oder Gerichtsgebäuden stattfinden.

Er wird überall und jederzeit stattfinden. Auf Notebooks, Netbooks, Facebooks, Fakebooks, Smartbooks, iPhones, Smartphones, tablet PCs und sonstigen Küchengeräten.

Den verknöcherten Mathe-Pauker, der mit strengem Blick die ersten 100 Nachkommastellen von pi mit einem Rohrstock aufs Pult oder auf die Finger von unkonzentrierten Schülern gemorst hat – den gibt es zum Glück heute nicht mehr.

Die Zukunft der modernen Didaktik sieht anders aus.

Die zukünftige Generation von Didaktikern wird es einfacher haben, denn sie wird mittels globaler wifi-sniffer nur noch den Netzwerkverkehr ihrer Schüler und Studenten überwachen müssen.

Dabei wird es keine Rolle spielen, ob sich die Kids in der Schule, zuhause, auf dem Sportplatz, in einer Spielhalle, bei McDonalds, beim Sozialtraining oder sonstwo befinden.

Aus den Responsezeiten einzelner Lehrkapitel wird sekundenschnell der Lernerfolg ermittelt; bei den ersten nachweisbaren Stresssymptomen wird automatisch der Umfang des Lehrstoffes reduziert.

Damit den neuen Formen einer modernen Didaktik auch genügend Aufmerksamkeit zuteil wird, ermittelt ein elektronischer Profiler (Erweiterung von google analytics) für jeden Schüler/Studenten den persönlichen Avatar mit dem höchsten Motivationseffekt (z.B. das alpha-Männchen/Weibchen aus der aktuellen Big Brother Staffel).

Die wenigen mündlichen Prüfungen, die es noch geben wird, können zur besten Sendezeit per livestream bügernah und basidemokratisch im Internet mitverfolgt werden.

Die Benotung erfolgt nach den Bewertungen aller eingeloggten Gäste. Die Kosten für die benötigte technische Infrastruktur werden über Werbespots wieder reingeholt.

Nach der Prüfung dann wahlweise Diskussion, Disco oder ein gepflegter Chat mit dem alpha-Männchen/Weibchen aus der aktuellen Big Brother Staffel.

So in etwa könnte also die Zukunft der Didaktik aussehen.

Leider habe ich auf You Dumb! kein Video gefunden, wo dieses Modell anschaulich vorgestellt wird.

Aber in dem folgendem Clip werden die ersten frühen Ansätze der kommenden didaktischen Zeitenwende sehr schön skizziert – auch wenn ich den autoritären Tonfall des Busfahrers (ab 00:37) und die sehr freizügige Schuluniform des weiblichen Lehrpersonals irgendwie unpassend finde.

http://www.youtube.com/watch?v=UXQYcNSNIb8

Endlich ist es soweit: Dem Klimakiller Nr. 1 geht es jetzt an den Kragen.

Der “Staun!” berichtet:

Sie gelten als Plage und stoßen jährlich etwa genauso viele klimaschädliche Gase aus wie 13 Millionen Kamele in Australien: freifahrende PKWs in Deutschland. Das Parlament plant nun, CO2-Zertifikate für jedes verschrottete Fahrzeug auszugeben und so dem Klimawandel zu trotzen.

Mit dem Abschuss spritfressender Fahrzeuge will Deutschland zur Klimarettung beitragen. Der Vorschlag, für die zerstörten Klimakiller CO2-Zertifikate auszugeben, kommt nächste Woche ins Palaverment und hat schon Zuspruch von allen Patteien.

“Die Zertifikate könnten im In- und Ausland an Klima-Dealer vertickert werden, die Verschmutzungsrechte brauchen. Es ist der Startschuss in eine COLA2-freie Zukunft ”

meinte der zuständige Startsekretär, Roland K. Wumm am Donnerstag auf einem Pressekonfetti.

In Deutschland fahren nach Schätzungen mehr als 40 Millionen PKWs. Gerade Sportwägen gelten als Landplage, weil sie sich bevorzugt auf linken Autobahnspuren paaren und in ungeschützten Kraftstoffresservoirs alle Vorräte vernichten.

Aber auch Motorräder stehen in der Kritik. Erst kürzlich drang ein Rudel des Motorradclubs „Helle Angler“ in die Reaperbahn (Hamburger Rotwildbezirk) ein und riss auf der  Suche nach Treibstoff mehrere Zapfsäulenzuleitungen und junges Gemüse auf.

Ein ähnliche Gesetzesinitiative führte in den 70er Jahren in den USA zu heftigen Debatten, als es bei Klimarettungsmassnahmen in einigen Bundesstaaten zu ungeklärten Todesfällen von Motorradfahrern kam. Die Hintergründe wurden später in der Filmreportage „Easy Rider“ mit Dennis Chopper und Peter Ford A ausführlich dokumentiert.

 Hin und wieder gestatte ich mir den Luxus, mich anstelle mit naturwissenschaftlichen Phänomenen auch mit kulturellen Themenbereichen zu beschäftigen.

Halbwegs verständliche Beiträge finden sich zum Beispiel auf Spiegel-online.

Und exakt dort habe ich eine Perle literarischen Kulturschaffens entdeckt:

Die Mensch Maschine – Ein Playdoyer für die Beschleunigung…

Ein wahrhaft lesenswerter Online-Artikel. Und ich hatte schon befürchtet, nach den Beiträgen zum Burn-Out-Syndrom würde die Leserschaft von SPON nur noch aus Technologie-Gegnern, notorischen Weicheiern und Hobbyphilosophen bestehen.

Ich habe mich geirrt und ich möchte dem Autor Sascha Lobo aufs Schärfste zustimmen:

Ja, wir brauchen eine Kultur des Verpassens!

Aber das alleine genügt nicht, wir brauchen noch viel viel viel mehr Kultur.

Ich für meinen Teil bin ein engagierter Botschafter der Kultur der Beschleunigung und des Schnellfahrens. Unsere Lebenszeit hier auf diesem Planeten ist zu kurz und zu wertvoll, um es an roten Ampeln, Stop-Schildern und in Tempo-30 Zonen sinnlos zu vergeuden.

Erst letzte Woche hatte ich darüber eine anregende Kultur-Debatte mit der Mutter eines kleinen Jungen.

Ich hätte den Knirps vor einer Kita fast über den Haufen gefahren. Der Kleine hatte seinen MP3-Player so laut eingestellt, das er mein Dauerhupen nicht hören konnte, als er sich mitten(!!!) auf einem Zebrastreifen die Schnürsenkel band.

Wahnsinn. Einfach nur Wahnsinn.

Nichts ist sinnloser, als kostbare kinetische Energie durch Betätigung des Bremspedals in Wärme zu verwandeln.

Nichts ist ermüdender, als einer rein emotional argumentierenden Mutter die Vorzüge unserer Hochgeschwindigkeits-Gesellschaft, die Grundlagen der Thermodynamik und die Lautstärkeregelung am MP3-Player ihres Sprößlings erklären zu müssen.

Und wenn ich jetzt mal ganz ehrlich bin und mir vorstelle, schon morgen wieder voll in die Eisen steigen zu müssen, nur weil bildungsferne Fußgänger mutwillig über die Fahrbahn laufen und thermodynamische Desaster heraufbeschwören, dann denke ich mir:

Wir brauchen keine Kultur des Verpassens, wir brauchen eine Kultur des Verpissens.

Zum Abschluss ein kleines Quizz, passend zum Thema:

Was versteht man unter dem Begriff „Boltzmann“ ? (*)

  1. Ein Heranwachsender, der mit Kumpels auf dem Boltzplatz Fußball spielt
  2. Eine kuriose Begleiterscheinung der „Neue Männer braucht das Land“-Kultur
  3. Ludwig Boltzmann, Philosoph und Physiker, Begründer der Thermodynamik

 

(*) Lösung: Antwort 3 ist richtig

Lieber Leser, liebe Leserin!

Die Küchentechnologie hat in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht:

Vollautomatische Brotbackmaschinen, mikroprozessorgesteuerte Toaster, Eierkocher mit USB-Schnittstelle, Kaffeemaschinen mit piezoelektrischen Einspritzdüsen, Dunstabzugshauben mit integrierten Rauchmelder, melodisch summende Induktionskochfelder – all das bringt einen Hauch Erlebnisgastronomie in die heimische Küche.

Aber auch mit einem Schnellkochtopf kann man so einiges anstellen. Wäre ich Naturwissenschaftler, würde ich in dem Teil nicht bloß Kartoffel, Fischstäbchen, Pizza, oder chinesische Glückskekse zubereiten – ich würde mit dem Teil exakte Naturwissenschaft betreiben!

Denn mit etwas bastlerischem Geschick, einer kulanten Unfallversicherung und viel Mut zum Risiko läßt sich das Teil so umbauen, dass in dem Gerät ein sehr hoher Druck erzeugt werden kann. Kippt man nun ausreichend Wasserstoff, Methan, Helium, Ammoniak in den Schnellkochtopf, verschließt den Deckel und schiebt das Ganze zum Garen 30 bis 35 Minuten in einen Hochofen, so kann man auch ohne teure Satellitentechnik hier auf unserer Erde die atmosphärischen Verhältnisse auf dem Jupiter simulieren!

Zugegeben: Das Ganze mag für traditions-bewusste Hobbyköche gewöhnungsbedürftig erscheinen, aber ich muss daran erinnern, dass auch Stanley Miller damals seine steile Karriere mit der Zubereitung einer “Ursuppe” begonnen hat.

Er tat das nicht, um für sich und seine nerdigen Kommilitonen eine Mahlzeit zuzubereiten.

Er tat es, weil er herausfinden wollte, wie sich vor vielen Millionen Jahren auf der Erde die ersten organischen Bausteine gebildet haben könnten.

Leider hat das Interesse an Naturwissenschaft seitdem rapide nachgelassen. In den Haushaltswarenabteilungen der großen Einzelhandelsketten ist der Anteil promovierter Naturwissenschaftler am Verkaufspersonal mittlerweile auf homöopathische Dimensionen geschrumpft.

Wen wundert’s da noch, wenn gefühlte 99% der Bevölkerung Schnellkochtöpfe nur noch zum Kochen verwenden?

Nach all diesen komplizierten Wissenschaftzeugs heute mal etwas richtig Einfaches:

Ein barrierefreier Psychotest – nur für Männer! (Anm.1)

Achtung, es geht los:

Welcher Liebhabertyp bin ich?


Mit welchen Mitteln verführen Sie eine Frau?

(a) Sonnenstudio, Goldkettchen und viel Haargel

(b) Ich tupfe mir etwas Patchouli-Öl auf die Wange

(c) Ich besorge mir beim Radiologen einen Becher Bariumbrei. Das verstärkt meine natürliche Ausstrahlung

(d) Ich fahre mit quietschenden Reifen solange um die Dame herum, bis sie endlich einsteigt.

(e) Ich klappe meinen Notizblock auf und gehe systematisch alle Anbagger-Sprüche durch.

Wie verhalten Sie sich nach dem Sex?

(a) Ich schaue auf die Stoppuhr und notiere die Zeit.

(b) Wir kuscheln noch ein wenig, dann schlafen wir gemeinsam ein.

(c) Ich schalte Kamera und Scheinwerfer aus und schicke das Video an meinen Produzenten

(d) Ich stecke ihr und mir eine Zigarette an.

(e) Wir laufen Hand in Hand auf die Terrasse und bedanken uns bei allen Spannern ganz herzlich fürs Zuschauen

Sie lernen eine Frau kennen, Wie gehen Sie taktisch vor?

(a) Ich erzähle ihr ein paar Geschichten aus meiner Kindheit

(b) Ich frage sie, was sie von der neuen Kunstgalerie in der Innenstadt hält

(c) Ich frage Sie erst mal nach ihrer Körbchengröße.

(d) Ich ertaste erst mal ihre Körbchengröße

(e) Ich hab’s echt schwer Frauen kennenzulernen. Da wo ich auftauche, verlassen Frauen die Räumlichkeiten.

Was beeindruckt Ihrer Meinung nach eine Frau am meisten?

(a) Ein Strauß roter Rosen von Fleurop

(b) Meine blauen Veilchen von der letzten Wirtshausprügelei

(c) Gepflegtes Aussehen, Bescheidenheit und Intelligenz

(d) Wenn selbst nach der 17. Ohrfeige meine Hände immer noch wie festgeklebt auf ihren Pobacken liegen.

(e) Eine gut sortierte Briefmarkensammlung

(f) Ein perfekt sitzendes Brusthaar-Toupet aus reiner Schafswolle.

(g) Mein dickes Fotoalbum mit den Bildern der Verflossenen

Mit welcher Eigenschaft kommen Sie bei Frauen am besten an?

(a) Mit meiner Muskelmasse

(b) Mit einem Stapel Kreditkarten und einer prallen Brieftasche

(c) Mit meinem natürlichen Charme

(d) Mit meinen schleimerischen Überredungskünsten

(e) Mit meinen Französisch-Kenntnissen

Wie gehen Sie mit einem Korb um?

(a) Ist schon ok. Die Frau hat psychische Probleme.

(b) Ich bekomme Depressionen und gehe zum Psychiater.

(c) Ich schau im Kalender nach wann ich das letzte Mal geduscht habe.

(d) Ich denke, sie ist wohl doch nicht die Richtige

(e) Ich rufe Sie alle 15 Minuten an und frage, ob sie es sich anders überlegt hat

(f) Ich mach mit meinen  Kumpels Jack Daniels und Jim Beam einen drauf.

Sie machen mit Ihrer neuen Flamme zum ersten Mal gemeinsam Urlaub. Wo geht‘s hin?

(a) Libanon, Irak, Afghanistan – irgendein kuscheliges Terrorcamp mit sauberen Betten und freundlichem Zimmerservice

(b) Zum Schloß am Wörthersee

(c) Eine preiswerte Absteige in einem beliebten Rotlichtviertel

(d) Die Malediven

(e) Die ISS-Raumstation

Wie sieht für Sie ein gemütlicher Abend mit Ihrer Partnerin aus ?

(a) Kerzenlicht, Kuschelrock und eine Flasche guter Wein

(b) Sanftes Energiesparlampenlicht, Roy-Bosch-Tee und Walgesänge

(c) Ein Stapel Horror- und Splatter-DVDs, dazu 3 Flaschen Korn und 8 Tüten Kartoffelchips.

(d) Wir diskutieren, ob der methodologische Naturalismus in seiner postmodernen Variante auch ohne den Gottesbegriff auskommt.

(e) Wir probieren gemeinsam Großmutters Backrezept für Hirseplätzchen aus.

(f) Wie ziehen uns etwas Bequemes an, packen unsere Netbooks aus und chatten gepflegt miteinander.

Wie sieht Ihr typisches Vorspiel aus?

(a) Wir lesen uns Liebesgedichte von Hölderlin vor

(b) Wir stimulieren mit einem Bergkristall ganz sanft unser Wurzelchakra

(c) Alles Zeitvergeudung. Ich gehe gleich zum Mittelteil über.

(d) Wir trinken 3 Expresso damit wir nicht einschlafen

(e) Ich zappe durchs TV-Programm. Sie wird mir schon Bescheid geben, wenn’s losgehen kann.

(f) Ich sage der Schwiegermutter, dass sie jetzt endlich abhauen soll.

Welche Getränke bieten Sie der Dame Ihres Herzens an?

(a) Einen Cappuccino mit feiner Schockonote

(b) Eine Dose Bier aus dem Eisfach

(c) Eine Cola Lite mit 12 KO-Tropfen

(d) Einen exklusiven 99er Don Pérignon Brutal

(e) Frisch gepressten Sauerkrautsaft mit einen Schuss Aloe Vera

Welche Art von Sex bevorzugen Sie?

(a) Sanftes Kuscheln und ausgedehntes Schmusen

(b) Wir flüstern uns solange Primzahlen ins Ohr, bis wir gemeinsam zum Höhepunkt kommen

(c) Den ganz natürlichen Liebesakt

(d) Ein Quickie in einem Passfoto-Automaten

Welche Sex-Spielzeuge verwenden Sie?

(a) Chinesische Akkupunkturnadeln
(b) Foto-Handy mit Vibrationsalarm
(c) Teigknetmaschine und Staubsauger
(d) Freiland-Gurken vom Biobauer und in Zement frittierte Tintenfischringe
(e) Nichts von alledem

Auswertung (entfällt):
Da für eine seriöse Auswertung die Punktwerte aller Antworten addiert werden müssten, wurde im Sinne der intellektuellen Barrierefreiheit auf eine Auswertung verzichtet.

Anm.:
(1) Karrierefreies Internet bezeichnet Web-Angebote, die von allen Nutzern unabhängig von ihren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten genutzt werden können.

Also ehrlich gesagt …

…. manchmal verblüfft es mich schon ein wenig, wenn in naturwissenschaftlichen Blogs kulturspezifische Phänomene immer nur vom rein physikalischen Standpunkt aus analysiert werden.

Oft hilft ein Blick über die Fachgrenzen hinweg, um die Bedeutung eines Phänomens vollständig zu begreifen.

Nehmen wir zum Beispiel den folgenden Video-Beitrag, der den typischen Ablauf einer sogenannten „esoterischen Beratung“ aufzeigt.

Achtung: Eso-TV !

Fertig angeguckt?

Alles ok bei Ihnen?

Fein.

Für Naturwissenschaftler ist das natürlich starker Tobak und der Sinngehalt dieser Sendungen wird deshalb auch mit viel Spott und Häme Engagement und konzentrierten Fachwissen kritisiert.

Aber gerade dieses Videomaterial zeigt doch auch, dass unser Schicksal nicht von den Sternen oder zufällig gezogenen Karten, sondern in weit größerem Umfang von den Interessen der Nahrungsmittelindustrie kontrolliert wird.

Somit müssen sozio-ökonomische Interdependenzen unter der Berücksichtigung psycho-physiologischer Zusammenhänge ebenfalls untersucht werden.

Stichwort: Bulemie

Was gibt es Besseres für den Quartals-Umsatz, als Legionen von Lebensmittelkonsumenten, die neben ihren Fernseher einen riesigen Kühlschrank mit Nahrungsmittelvorräten aufgestellt haben und sich während der Eso-TV-Sendung pfundweise Sahnetörtchen, Pizza (bitte vorher erwärmen) und Eiscreme reinziehen?

Dieses für Lebensmittelproduzenten ökonomisch vorteilhafte Phänomen läßt sich rein naturwissenschaftlich erklären:

Streng physikalisch betrachtet, ist das Volumen im Magen nämlich nicht unendlich – zumindest innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Dies gilt auch dann, wenn man das durch astronomische Beobachtungen gut gestützte Standardmodell eines expandierenden Universum zugrunde legt.

Irgendwann im Verlauf einer Fressattacke ist der Magen gefüllt. Genau dann, wenn die Mollikühle der einzelnen Nahrungsbestandteile im Magen so eng zusammengerückt sind, dass die Abstossungskräfte der zugehörigen Elektronenhüllen unüberwindbar werden.

Genau an diesem Punkt kommt „Esoterik-TV“ ins Spiel:

Nach Einstellen des Senders werden raffinierte aufeinander abgestimmte Licht- und Schallmuster erzeugt, die in der Wechselwirkung mit den Sinnesorganen (Auge, Ohr) bei entsprechend sensibilisierten Personen den sogenannten „Brechreflex“ auslösen können.

Vorteil: Der Magen wird ohne chemische Hilfsstoffe auf sanfte natürliche Weise entleert und ist nach einer kurzen Erholungsphase bereit für weitere Nahrungsmittelzufuhr.

Nachteil: Diese Prozedur wird in einigen Kulturkreisen als im höchsten Maße ekelhaft unästhetisch empfunden.

Sie halten das alles für wilde Spekulation?

Dann achten Sie doch beim nächsten Mal darauf, wer sich am Apparat meldet, nachdem Sie eine der in Esoterik-TV eingeblendeten Telefon-Nummern gewählt haben.

Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie anstelle der netten Esoterik-Beraterin die Bestellannahme eines Pizza- oder Speiseeis-Lieferservice an der Strippe haben.

Das alles hat nichts mit dem „Wink des Schicksals“, „psychokinetischen Strahlen“ oder gar Teleblödie zu tun – es gibt für alles eine einfache ökonomische und naturwissenschaftliche Erklärung.

Noch ein letzter Tipp:

Beim Betrachten der Esoterik-TV-Sendungen den Oberkörper stets leicht nach vorne beugen.

Mit freundlichen Grüßen
blogjoker

P.S.:
Haben Sie sich nicht auch schon häufig gefragt, warum sich in großen Warenhäusern die Abteilung für Unterhaltungselektronik und der Lebensmittelmarkt nie auf der gleichen Etage befinden? Die Notwendigkeit für diese organisatorische Vorsichtsmaßnahme sollte Ihnen nach Lektüre meines Beitrags eigentlich einleuchten.

Bevor wir uns dem eigentlichen Kernthema zuwenden, zunächst eine Begriffsabgrenzung eines umgangssprachlich großzügig verwendeten Begriffes, für den es in der Wissenschaft (noch) keine eindeutige Definition gibt.

Was genau ist eigentlich eine Weinprobe?

Um es kurz zu zu machen: Weinproben sind das beste Beispiel für den Plaecebo-Effekt und streng wissenschaftlich betrachtet natürlich Humbug.

Wie auch bei ähnlich gelagerten Themen aus dem pseudo-wissenschaftlichen Umfeld (Ufos, Nibiru, Weingeist, Homo-Apathie, Mondlandung) tauchen in den seriösen Foren regelmäßig Esoteriker auf und behauten energisch, dass an der Sache doch was dran ist.

Natürlich ist da was dran!

Aber das Ganze lässt sich sehr einfach und ohne jegliche Bezugsnahme auf pseudowissenschaftliche Modelle erklären.

Es ist ganz einfach:
Im Wein ist Alkohol (Ethanol; Summ-Formel: C2H6O) enthalten, der über eine Kette biochemischer Prozesse im menschlichen Körper angenehme psychopharmakologische Effekte auslöst.

Dazu zählt auch eine Simulation des Sprachzentrum, welche die Probanden zur Generierung sprachlicher Artefakte animiert.

Stichwort: Broca-Areal, Wernicke-Zentrum

(nicht zu verwechseln mit der bei Verschwörungstheoretikern beliebten Broccoli-Area 51 und dem Institut der CDU-Ministerin Petra Wernicke)

Klingt Ihnen das zu abstrakt und möchten Sie jetzt lieber ein konkretes Beispiel für derartige Artefakte?

Kein Problem.

Das folgende Textbeispiel wurde von einem Astronomen nach dem Genuß von 862 ml eines Barolo Riserva Vignolo 2001 verfasst und stellt sich dem nüchternen Beobachter durch eine durch Wunschdenken verklärte Sicht auf das Fachgebiet Astronomie dar.

Rubinlaser-Rot. Verschlossene NASA, etwas Teer. Wirkt nach dem Beschuss härter: Weniger Furcht, dafür eine strahlig-mineralogische Note in der Mitte. Langer, zeitiger Abgesang, was sicher auf die tolle Seife zurückgeht, die Nibiru im Jahr 2012 genoss. Braucht Raum und Zeit.

Neben den vertrauten Schlüsselbegriffen wie astronomische Entfernungsmessung (“Rubinlaser“), gestrichene NASA-Projekte (“verschlossen“) , Kometeneinschlag auf Jupiter (“Beschuss“), Gesteinsproben (“mineralogische Note”) tauchen hier auch emotional besetzte Inhalte auf, die auf optimistische Karriereplanungen („Weniger Furcht”) und imaginierte Katastrophenszenarien (“Niburu”) hindeuten.

Zur Beurteilung der Frage, inwieweit die Berufszugehörigkeit einen Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung von C2H6O-Sprachkonstrukten hat: Einen ähnlichen Text – vermutlich von einem Hobbyforscher verfasst- finden Sie hier:
Wein-Kritik

Zurück zum Thema:

Es wurde in in wissenschaftlichen Foren viel und leidenschaftlich über das Pro und Contra der bemannten Raumfahrt debattiert.

Auch über die Notwendigkeit von und mögliche Alternativen zu Tierversuchen gab und gibt es immer wieder heftige Diskussionen.

Analog dazu schlage ich eine breit angelegte C2H6O-neutrale Debatte über das Pro und Contra der

unbemannten Weinproben

vor.

Meine persönliche Meinung zu diesem umstrittenen Thema:

Ich denke, mit den uns derzeit zur Verfügung stehenden Technologien ist es nicht mehr notwendig, kostspielige und gefährliche Weinproben von Menschen durchführen zu lassen. Moderne Analysegeräte können den Job schneller, besser – und vor allen Dingen – präziser durchführen.

Mittels ausgetüftelter spektroskopischer Untersuchungsmethoden lassen sich alle chemische Elemente und Verbindungen einer Weinprobe zuverlässig nachweisen.

Dazu muß die Probe nicht wie üblich literweise in einen menschlichen Verdauungstrakt eingefüllt werden – ein paar Tropfen Ausgangsmaterial auf einen Probenträger genügen.

Somit haben unbemannte Weinproben schon mal 2 Vorteile:

1.) Der Verbrauch an teueren Versuchsmaterialien kann auf ein Minimum reduziert werden

2.) Die Folgekosten aufgrund der oft zu beobachtenden zahlreichen phamakologischen Nebenwirkungen können minimiert werden:

  • Kein Bußgeld wegen Fahren im Vollrausch
  • Keine Ausgaben für teure Medikamente gegen Spätfolgen (Aspirin)
  • Keine teureren Reparaturen am PKW (Promille-Unfall)
  • Keine ökologischen Schäden an Sträuchern und Bäumen (Abkommen von der Fahrbahn)

Ich hoffe, es ist mir gelungen, mit meinem bescheidenen Plädoyer die Vorzüge der unbemannten Weinprobe etwas hervorheben.

Zum Schluss noch eine eindringliche Warnung:

Dont’ drink and dive!

Das Trinken der Umgebungsflüssigkeit während eines Tauchvorgangs kann unter bestimmten Umständen die Funktionsfähigkeit der Atemorgane massiv beeinträchtigen und die Sauerstoffzufuhr zu lebenswichtigen Organen negativ beeinflussen.

In diesem Sinne

Ihr Blogjoker

Bald ist wieder Wahlkampf und auf den Mittelsreifen deutscher Städte wird die gewohnte bunte Vielfalt an Wahlplakaten erblühen.

Ich persönlich werde dieses Mal nur Parteien in die engere Wahl aufnehmen, die in ihrem Wahlkampf auf das Aufstellen von Wahlplakaten völlig verzichten.

Unabhängig vom Inhalt des Parteiprogramm betrachte ich den routinemäßigen Einsatz von LowTec im Wahlkampf als peinliches Eingeständnis, die heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des technologischen Fortschrittes bewusst zu ignorieren:

  • Tausende neuer Polit-Twitter-Feeds
  • Millionen von Spam-Mails mit angehängter multimedialer Powerpoint-Präsentation des Parteprogramms
  • kostenlose Handytarife, wo vor jedem Gespräch die Wahlkampfspots aller Parteien abgespielt werden….

…. all dies ist technologisch machbar, die nötige Infrastruktur vorhanden – und was technisch realisierbar ist, sollte dem Zeitgeist entsprechend auch technisch realisiert werden. Punkt.

Natürlich hat das andere Extrem auch gewisse Vorzüge. Typische Vertreter dieser Gattung:

Ein einfaches simples Wahlplakat, das jede beliebige Werbebotschaft ohne komplizierten technischen Schnickschnack übermittelt.

Zuverlässig, kein Stromverbrauch, einfach hinstellen und – in einem mehr oder weniger ramponierten Zustand – nach der Wahl einfach wieder einsammeln.

Besonders für Parteien, die sich den Wählern und Wählerinnen betont umweltbewusst und resourcenschonend präsentieren möchten, sind Wahlplakate DAS Webemedium par exellence!

Nehmen wir zum Beispiel ein schlichtes Wahlplakat aus recyclebarer hellgrauer Pappe mit einer ebenso schlichten Aufschrift:

“Dieses Wahlplakat ist recyclebar!”

Der Sinngehalt einer solchen Aussagen dürfte zwar noch unter dem der sonstigen Slogans liegen. Aber er hätte den großen Vorteil, das die Partei, die damit wirbt, sich hinterher nicht vorwerfen lassen muss, die Wähler und Wählerinnen des Landes vorsätzlich getäuscht zu haben.

Wäre das nicht ein echter Fortschritt in der politischen Kulturlandschaft?

Möglicherweise sollte ich meine subjektive Ablehnung technologiefreier Wahlkampfmedien doch noch einmal überdenken….

Ausgangspunkt der folgenden Erörterungen ist ein YouTube-Teaser zum Kinofilm „2012“ von Roland Emmerich, in dem die Auswirkungen eines plötzlichen Anstiegs des Meerwasserspiegels dargestellt werden.

In meinem heutigen Beitrag möchte ich ergänzend dazu einige offene Punkte erörtern.

Von wissenschaftlicher Seite wird zu Recht kritisiert, das die möglichen Ursachen des im Film dramatisch überzeichneten Mega-Tsunamis nicht mit der erforderlichen wissenschaftlichen Sorgfalt herausgearbeitet werden.

Das Phänomen dieses Tsunamis lässt sich jedoch mit der folgenden Theorie physikalisch plausibel erklären:

Bei dem obskuren Objekt, das sich im Jahre 2012 der Erde nähert, handelt es sich um die wissenschaftlich noch weitgehend unerforschte sogenannte „ Russels’sche Teekanne“, die sich aus ihrem Aufenthaltsort jenseits der Oortschen Wolke der Erde nähert, um dort frisches jodhaltiges Teewasser aufzufüllen.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit (gußeisern) und ihrer schnellen Rotation generiert die Russelsche Teekanne bei der Annäherung an die Erde ein extrem starkes Magnetfeld.

Dies alleine wäre sicher noch kein Grund zur Beunruhigung.

Berücksichtig man aber die Millionen Mini-Teekannen, die sich im Laufe der Evolution auf dem Meeresboden angesammelt haben, dann ergibt sich ein anderes Bild.

Durch das Magnetfeld der nahenden Super-Teekanne werden alle metallischen Teesiebe im Innern dieser Millionen Mini-Teekannen [1] angezogen und lösen durch ihre massiv parallel ausgerichteten Kraftvektoren den in der Emmerich’schen Untersuchung prognostizierten Mega-Tsunami aus.

Streng physikalisch betrachtet, mag man von Roland Emmerich halten was man will, aber er hat das ganz seltene Talent, die Ängste und Hoffnungen aller Menschen in einer derart mitreißenden Wasserwelle Weise auszudrücken, das selbst gestandene Profis wie z.B. Harald Lesch neben ihm wie Anfänger dastehen.

Besonders gelungen finde ich eine ganz spezielle Szene.

Die Szene, wo ein alter Mönch seine Glaubensbrüder mit einem Gong [2] über die bevorstehende Anlieferung jodhaltigen Teewassers informiert, strahlt eine tiefe spirituelle Gelassenheit angesichts der kommenden Herausforderungen aus.

Anmerkungen:
[1] die von den Teekannen ausgelösten spektakulären optischen Effekte während ihres Vorwärmens bzw. Vorglühens beim Eintritt in die Atmosphäre werden auch heute noch fälschlicherweise als UFO-Phänomene fehlinterpretiert.

[2] Twitter funktioniert dort nicht, da die Stromversorgung für die technische Infrastruktur regelmäßig durch Teewasser-Tsunamis unterbrochen wird.